Racheporno

Der Begriff „Racheporno“ bezieht sich auf die Veröffentlichung kompromittierender Fotos oder Videos im Internet ohne Zustimmung der Fotomotive.

Racheporno: Definition

Opfer sind in erster Linie junge Frauen, und in vielen Fällen sind die Täter Ex-Partner oder andere, die das Opfer durch Veröffentlichung des Materials demütigen bzw. das Ansehen des Opfers schädigen möchten.

In den letzten Jahren hat die Zunahme von Aktivitäten wie Sexting (das Versenden sexuell eindeutiger privater Bilder) auch zu einem Wachstum bei den Fällen von Racheporno geführt.


Racheporno ist ein Verbrechen, das strafbar ist

In Spanien warnt die Datenschutzbehörde, dass Erpressung oder die Drohung, explizite Bilder, Videos oder Audiodateien eines Partners ohne dessen Zustimmung zu verbreiten, eine Form von geschlechtsspezifischer Gewalt darstellt. Jeder, der für die Veröffentlichung oder Weitergabe solchen Materials verantwortlich ist, kann mit Geldstrafen und Freiheitsstrafen von drei Monaten bis zu einem Jahr bestraft werden (Artikel 197.1 des spanischen Strafgesetzbuchs).

Daher begeht jeder, der explizite Bilder einer anderen Person veröffentlicht – aufgenommen mit oder ohne Einwilligung – ein sexuelles Missbrauchsverbrechen; es liegt zwar keine physische Gewalt vor, aber es sind psychische Schäden möglich, die gesetzlich geahndet werden können. Rachepornos können den zuständigen Behörden gemeldet werden, in Spanien beispielsweise der nationalen Polizei oder der Behörde zur Bekämpfung digitaler Kriminalität der Guardia Civil. Außerdem gibt es Websites wie Protección Online, die das Bewusstsein für diese Art von Aktivitäten erhöhen.

Die in der Europäischen Union 2018 in Kraft getretene Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) bezieht sich speziell auf diese Art von Straftaten, was dazu geführt hat, dass zusätzliche Maßnahmen in nationales Recht umgesetzt wurden.

 

So können Sie sich schützen

  • Der einfachste Weg, sich zu schützen, besteht darin, gar nicht in kompromittierenden Fotos zu erscheinen. Sobald ein Bild digitalisiert ist, treten unvermeidliche Risiken auf: Veröffentlichung ohne Zustimmung, Diebstahl von Geräten oder Hacking usw. Heutzutage stellen sämtliche Smartphones, Tablets und Computer ein Risiko dar, da sie alle irgendwann mit dem Internet verbunden werden und die meisten von ihnen nicht einmal über grundlegenden Schutz verfügen.
  • Jeder, der Bilder oder Dateien sendet, muss grundlegende Sicherheitsmaßnahmen ergreifen. Es ist ratsam, Daten zumindest zu verschlüsseln, um Dritten den Zugriff darauf zu erschweren.
  • Sie sollten auf Ihren Geräten eine intelligente Sicherheitslösung installieren, die speziell vor Eindringlingen schützt.
  • Speichern Sie keine kompromittierenden Bilder anderer auf Ihren Geräten. Dabei ist es egal, ob es sich um Videos handelt, die als Scherz unter Freunden aufgenommen wurden, um Familienfotos aus dem letzten Urlaub oder um den Ex-Partner. Wenn jemand solche Bilder von Ihnen besitzt, stellen Sie sicher, dass sie gelöscht werden.
  • Opfer von Racheporno sind häufig junge Menschen oder Teenager. Wie bei vielen anderen Problemen kann dies auf ihre Onlineaktivitäten zurückzuführen sein. Daher kommt es auf eine gute Kommunikation zwischen Eltern und Kindern an, nicht nur um Probleme zu verhindern, sondern auch um sie zu lösen.
  • Veröffentlichen Sie niemals vertrauliche Daten über soziale Netzwerke, Dating-Sites oder Instant Messaging-Plattformen. Wenn Sie bemerken, dass jemand auf einer dieser Websites Bilder von Ihnen veröffentlicht hat, haben Sie das Recht, sich direkt an den Administrator zu wenden und die sofortige Entfernung der Bilder zu fordern.